Das Reich Gottes machte mit dem ersten Kommen von Jesus Christus (an Weihnachten) einen gewaltigen Entwicklungsschritt nach vorne. In der Menschwerdung von Jesus Christus kam das Reich Gottes und damit Gottes Eingriff in eine gefallene Schöpfung so nahe zu den Menschen wie nie zuvor: Siehe Matth 4,17 / Luk 4,18–21 / Luk 17,21 / Luk 11,20. Damit ist das Reich Gottes schon da, aber noch nicht voll entfaltet. Die Ganzentfaltung ist zukünftig. Erst mit dem Anbruch des Tausendjahr-Reiches kommt es zur vorläufig vollendeten Erfüllung. In dieser Spannung von «schon da» aber «noch nicht vollendet» leben wir. Deshalb haben das Böse und damit auch Krieg noch Raum – noch zu viel Raum! Wie oft erkläre ich in der Seelsorge, dass Jesus Christus voll und ganz bei einem Menschen ist, aber wir noch nicht in der vollkommenen Ausgestaltung des Zukünftigen. Anders gesagt: Wir sind noch nicht im Himmel, aber haben jetzt schon die Möglichkeit eines vollgültiges «Bürgerrechts» im Himmel (Eph 2,19). (Lichter 2 / S 100–103).
Und dann tauchen da in der Offenbarung des Johannes diese gewaltigen Texte auf – sie gehören zu den grössten Entdeckungen während meinem Schreiben der Bücher «LICHTER in der NACHT»: Offb 11,15–17 / Offb 12,10 / Offb 19,6: Sie rufen mit gewaltiger Stimme mitten ins Universum hinein: «JETZT übernehme ich (Jesus Christus) die vollumfängliche Herrschaft». Dann, erst dann wird das Böse gebunden (Offb 20, 1–6) und alles mündet in eine neue Schöpfung ein (Offb 21 und 22). Deshalb gibt es noch Krieg. Unsere Zeit ist noch nicht dort angekommen, wo Herrlichkeit, Himmel und das «Alles-Neue» beginnt. Das liegt noch vor uns. Will nicht heißen, dass es jetzt schon viel Friedvolles, Schönes, Hilfreiches und Wohltuendes zu tun und zu erleben gibt. Aber die Grenzen sind noch enorm. Paradies ist erst «jenseits von Eden». Hier ist noch «JETZTzeit» und die setzt uns manchmal zu und zeitweise sehr – besonders im Ringen um Weltfrieden (2. Kor 5,4 / Röm 8,18–23). Leider ist das noch so. Gott ist nicht abwesend, nicht unfähig, nicht lieblos. Er leidet und weint mit uns – mit den Verzweifelten im Krieg. (Lichter 2 / S 78–83)
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