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Beitrag 23: Die Wiederkunft von Jesus Christus (Endzeitrede von Jesus, Teil 8)

Aktualisiert: 26. Jan.


Dieser Beitrag ist die Fortsetzung von Beitrag 22.


Die 4. Antwort in der Endzeitrede von Jesus ist eine Antwort auf die 2. Frage der Jünger: «Wann kommst du (Jesus) wieder und an welchem Zeichen werden wir dein Wiederkommen erkennen?» Zudem ist sie eine Teilantwort auf die 3. Frage der Jünger: «An welchem Zeichen werden wir erkennen, dass die Weltzeit zu Ende geht?» Diese Antwort lesen wir in Matth 24,27–31 / Mark 13,24–27 / Luk 21,25–28.

Die Trübsalszeit als der letzte Zeitabschnitt unserer Jetzt-Zeit endet mit dem Wiederkommen von Jesus Christus. Nach seinem ersten Kommen an Weihnachten, kommt er erneut am Ende der Zeit. Viele Details dazu erkläre ich in Lichter 1 A und in Lichter 2 zu Offb 19. Auffallend ist, dass Jesus in seiner Endzeitrede nicht bloss von seinem Wiederkommen allein spricht, sondern dass dieses Wiederkommen gepaart ist mit umfassenden kosmischen Erschütterungen. Diese Erschütterungen müssen wohl schon Teile der Umgestaltung für das Tausendjahr-Reich sein. Wertvolle Paralleltexte sind Jes 34,4 / Hebr 12,26.27.

Ich unterteile die Aussagen von Jesus über sein Wiederkommen in sechs Punkte:

1. Matth 24,27.28: Jesus Christus kommt wieder

Er kommt wieder «wie ein Blitz vom Osten nach Westen». Oder mit einem anderen Bild illustriert: «Wo das Aas ist, da werden auch die Adler sein». «Adler» kann auch mit «Aasgeier» übersetzt werden. Aas und Aasgeier war ein damals bekanntes Bild aus den Wüsten des Nahen Ostens. Die Illustrationen «Blitz» und «Aasgeier» betonen, dass die Wiederkunft von Jesus (1) unaufhaltsam sein wird, (2) überraschend sein wird, (3) sehr schnell vor sich gehen wird, (4) extrem sichtbar sein wird und (5) für die breite Masse erschreckend sein wird. Es wird ein «Blitzbesuch» sein – um im Bild des Bibeltextes zu bleiben.

2. Matth 24,29a / Mark 13,24a: Eine zeitliche Orientierungshilfe

Damit wir das alles verändernde Ereignis seiner Wiederkunft richtig einordnen können, teilt uns Jesus mit, dass er «gleich nach der Trübsalszeit» wiederkommen wird.

3. Matth 24,29b / Mark 13,24b.25 / Luk 21,25.26: Sein Wiederkommen auf diese Erde wird gekoppelt sein mit umfassenden kosmischen Erschütterungen.

Lukas spricht von «Zeichen», auf welche Jesus in seiner Rede hinwies. Schon in Matth 24,3 lernten wird, dass die Jünger nach solchen Zeichen fragten: «Sage uns, wann wird das sein, und was ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitalters?» Jetzt wird Jesus konkret: Die Sonne wird sich verfinstern, der Mond wird seinen Schein verlieren, Sterne werden vom Himmel fallen, die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Solche Zeichen begleiten das Wiederkommen von Jesus Christus. Dieses zweite Kommen von Jesus Christus wird somit buchstäblich alles auf den Kopf stellen. Das Wort «Zeichen» kann auch übersetzt werden mit Kennzeichen, Merkzeichen, Vorzeichen oder Signal. Will heissen: Diese Zeichen können der Wiederkunft von Jesus zeichenhaft vorausgehen und/oder sein Kommen unmittelbar begleiten.

Lukas ergänzt in Luk 21,25.26 diese Aussagen von Jesus über das äussere kosmische Geschehen und erklärt, dass Jesus in seiner Endzeitrede auch den inneren Zustand der Menschheit in jener allerletzten Zeit beschrieb: «… und die Völker auf der Erde werden in Angst (Griechisch: Enge, Beklemmung, Schrecken) und Ratlosigkeit (Griechisch: Ausweglosigkeit, Hilflosigkeit) sein im Angesicht der tobenden Wellen des Meeres. Die Menschen werden vergehen vor Angst und banger Erwartung dessen, was noch alles über die Erde kommen wird; denn die Kräfte des Himmels werden aus dem Gleichgewicht geraten (Griechisch: wanken, schwanken, erschüttern).» Einige Textbeobachtungen zu Luk 21,25.26:

Was hier geschieht, geschieht global: «… und die Völker der Erde werden in Angst und Ratlosigkeit sein». Es entsteht eine globale Angst und Ratlosigkeit aller Völker. Offensichtlich sind es völlig globale Phänomene und Bedrohungen, welche diese Ängste auslösen. Dazu nur einige wenige Stichworte: Klimakrise, Hitze, Dürre, Ernteausfälle, Hunger, Überschwemmungen, Waldbrände, zu niedrige Wasserverläufe für den Schiffstransport, Pandemien, Kriege mit konventionelle Waffen, atomaren Waffen, biologischen oder chemischen Waffen, Kriege durch Aushungern, Energieverknappung, Cyber-Attacken, Lieferkettenunterbrüche, Inflation, Verteilungskämpfe um Rohstoffe und Energie, soziale Unruhen, Flüchtlingswellen, dramatischer Einbruch der menschlichen Psyche und ihrer Belastbarkeit (insbesondere bei Jugendlichen), zunehmende Unregierbarkeit infolge zunehmender Komplexität und dadurch die zunehmende «Neuerfindung der Diktatur» wie Kai Strittmatter es in seinem Buchtitel formuliert. Mehr dazu siehe Lichter 1, Anhang D.

Was ist wohl mit den «tobenden Wellen des Meeres» gemeint? Wir wissen es nicht genau. Ist es ein Bild des aufgewühlten Völkermeeres oder sind es die immer neuen Wellen an Krisen und Katastrophen? Oder deutet Jesus den Kampf um die steigenden Meeresspiegel, Tsunamis, usw. an?

«Die Kräfte des Himmels werden aus dem Gleichgewicht geraten». Da liegt noch viel Tragisches vor uns. Leider haben wir uns, ohne dem Herrgott zu danken, an das Wunder der Gravitationskraft gewöhnt. An jene Kraft, mit der sich Körper gegenseitig anziehen. Erst durch sie umkreisen die Himmelskörper in stabilen Bahnen einen zentralen Planeten. Aber – und das deutete Jesus offensichtlich an – diese Kraft wird sich verändern. Das Sonnensystem wird dadurch kräftig ins Wanken kommen und sich umgestalten. Nebenbei erwähnt: Die Gravitationskraft kann man bis heute bloss beschreiben und berechnen. Aber deren Ursache nicht erklären. Es sei denn, man schreibt diese Kräfte demütig und dankbar dem Schöpfer zu.

All die hier von Jesus gemachten und von Lukas aufgeschriebenen Ängste und Schrecken der globalen Menschheit entstehen nicht von einem Augenblick zum anderen. Es sind Wehen, die ihre Vorläufer haben. Ich meine, dass wir Jahrzehnt um Jahrzehnt und zunehmend Jahr um Jahr mehr von diesen globalen und fundamentalen Ängsten, Schrecken, Krisen und der Ratlosigkeit im aktuellen Geschehen erleben. Entsprechend wird die Welt auch immer führungs- und regierungsloser. Wir stehen heute vor Problemen, die letztlich nicht mehr lösbar sind – es ist höchste Zeit, dass der Erlöser Jesus Christus wiederkommt.

4. Der grosse und laute Paukenschlag.

In der griechischen Sprache des Neuen Testamentes tönt das so: «kai tote». Übersetzt: «UND DANN». Diese beiden einleitenden Worte von Jesus müssen dermassen eindrücklich gewesen sein, dass alle drei Schreiber exakt dieselben zwei Wörter verwendeten. Nachzulesen in Matth 24,30 / Mark 13,26 / Luk 21,27. Ich zitiere hier bloss den Text von Matthäus in Matth 24,30, da er diese Passage der Worte von Jesus am ausführlichsten aufschrieb: «UND DANN wird das Zeichen des Sohnes des Menschen (Jesus Christus) am Himmel erscheinen». Jesus beschrieb sich selbst in Anlehnung an eine Prophetie von Daniel oft als «Menschsohn». Dieser Titel will betonen, dass der Gottessohn zu den Menschen kam (= Menschensohn wurde). Das hier erwähnte Zeichen wird am sinnvollsten so verstanden, dass Jesus selber und mit ihm die blendende himmlische Herrlichkeit vom Himmel her dieses Zeichen sein wird. «… und dann werden alle Stämme des Landes wehklagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit». Völlig übereinstimmend mit Paralleltexten (Dan 7,13.14 / Sach 12,10 / Sach 14,4 / Offb 1,7) wird Jesus Christus sichtbar für alle auf unsere Erde zurückkehren. Dann wird bei den Gottesleugnern, Jesuslästerern, Bibelkritikern und Christenverfolgern ein dramatisches «Wehklagen» losbrechen (Griechisch: sie werden sich an die Brust schlagen, sie werden entsetzt sein, sich selbst anklagen, einen tiefen Schmerz über die verpassten Warnungen empfinden). Und dann kommt ER. Dann steht ER da. Sichtbar für die globale Menschheit. Oben auf dem Ölberg. – Die überreife und von Gott lancierte Zeitenwende kann endlich beginnen. Bei der Entrückung der Jesusgläubigen werden ihn nur die Jesusgläubigen sehen. Sie werden Ihm entgegengerückt. Danach kommen diese Entrückten mit ihm zusammen auf die Erde, und jetzt werden ihn alle Menschen sehen.

5. Matth 24,31 / Mark 13,27: Die Auserwählten werden ins Himmlische heimgeführt.

Wenn hier die dann noch lebenden Jesusjünger und vermutlich auch die Gottesgläubigen aus der Zeit des AT`s gesammelt und heimgeführt werden, so ist das nicht ein willkürliches, prädestiniertes Auswählen. Die Bibel lehrt in anderen Texten, dass Gott die auserwählt, die sich durch ihn ansprechen und retten lassen (siehe z.B. Röm 8,29.30). Dieser Text ist auch ein Hinweis, dass sich in den schrecklichen Jahren der Trübsalszeit erneut Menschen für Jesus als ihren persönlichen Retter und Erlöser entscheiden werden.

6. Lukas schliesst in Luk 21,28 diesen Teil der Rede von Jesus mit den Worten: «Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.»

Diese «Dinge» sind die soeben aufgezählten Ereignisse und Zeichen. Sie haben gemäss diesem Bibeltext einen Anfang, dann steigern sie sich zu ihrem dramatischen Höhepunkt. Exakt so, wie uns andere Bibeltexte lehren, dass alle «diese Dinge» wellenförmig sich steigernd, wie Wehen, entwickeln werden. Deshalb ist es auch sinnvoll und biblisch, das aktuelle Weltgeschehen anhand der biblischen Prophetie-Texte zu analysieren und einzuordnen. Aber der Kern der Aussage von Luk 21,28 ist eine höchst seelsorgerliche Ermahnung: Schaut NICHT zuerst und allein auf «diese Dinge», sondern schaut auf das gewaltige Wunder vor uns. Schaut auf die allumfassende Lösung und Erlösung von unseren gigantischen und globalen Problemen: Jesus Christus kommt wieder und erneuert allumfassend. Prof Gerhard Maier sagt dazu: «Damit ist der monumentale Überblick über die Zukunft geschlossen … Es ist kein ‹optimistischer› Ausblick! Im Gegenteil: Die irdische Geschichte geht zu Ende. Aber zugleich ist es ein Ausblick voller Hoffnung: Jesus Christus ist der rote Faden in der Geschichte, und er errichtet Gottes Reich, nachdem die alten sündigen Weltreiche an ihr Ende gekommen sind» (EDITION C-Bibel-Kommentar zum Neuen Testament, Prof Gerhard Maier, Matthäus-Evangelium, Band 2, Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart, 1989, S 292).


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