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René Christen

Beitrag 25: Endzeitthemen bieten grobe Routen, nicht Fahrpläne (Endzeitrede von Jesus, Teil 10)

Aktualisiert: 26. Jan.


Dieser Beitrag ist die Fortsetzung von Beitrag 24.


Wir haben in der Bibel keinen Fahrplan, was die Zukunft betrifft. Ein Fahrplan gemäss dem allgemeinen Verständnis gibt mir jeden Ort und die genauen Zeiten an, wo z.B. der Bus oder die Bahn sein wird. Die Jünger fragten Jesus unmittelbar vor seiner Endzeitrede nach so einem Fahrplan. Sie wollten es genau wissen. Jesus schimpfte deswegen nicht mit ihnen, sondern bot ihnen stattdessen eine grobe Routenbeschreibung an. Ohne Zeitangaben und ohne alle Zwischenhalte. Auf dieser Routenbeschreibung markierte er ihnen einige Abschnitte und Zeichen. Er gab ihnen dadurch in seiner Endzeitrede – und damit auch uns als Bibelleser – Sicherheit. Sicherheit, indem er uns gewisse Reihenfolgen und Ordnungen über die zukünftigen Entwicklungen erklärt. Der seelsorgerliche Wert dieser Sicherheit ist enorm: Wenn wir realisieren, dass Gott all das Zukünftige jetzt schon weiss, sieht und durchschaut, ist das die wirksamste Medizin gegen die Angst vor der Zukunft!

Ich versuche nun nochmals jene Reihenfolgen und Ordnungen zusammenzufassen, welche wir auf der Reiseroute zum Ende der Zeit antreffen werden. Dabei werde ich im 1. Punkt auch auf einen fatalen Fehler hinweisen, welcher mit der Endzeitrede von Jesus oft gemacht wird. Sobald wir in unserer Bibelauslegung diesen Fehler machen, verfahren wir uns auf der durch Jesus aufgezeichneten Route. Ich unterteile diese Zusammenfassung in vier Punkte:

1. Jesus sagt in Matth 24,15 bezüglich dem «Gräuel der Verwüstung» sehr eindrücklich, dass schon der Prophet Daniel in Dan 9,27 über diesen Gräuel schrieb. Lesen wir diesen Text bei Daniel, stellen wir fest, dass er dieses Geschehen einen Vers zuvor in Dan 9,26 ans Ende der Zeit platziert. Daniel formuliert es in Dan 9,27 noch genauer: Dieser «Gräuel der Verwüstung» wird in der Mitte der letzten Jahrwoche (= in der Mitte der letzten sieben Jahre = in der Mitte der sieben Jahre Trübsalszeit) geschehen (mehr dazu siehe Lichter 1, Anhang B). Trotzdem – und das ist der vorhin erwähnte Fehler – versucht man immer wieder, dieses Geschehen rund um den «Gräuel der Verwüstung» auf die Zeit des Jüdischen Krieges in den Jahren 70 n. Chr. zu deuten. Dann wären aber die sieben Jahre Trübsalszeit Teil des Jüdischen Krieges von damals gewesen. Und am Ende dieser Trübsalszeit (am Ende des Jüdischen Krieges) hätte Jesus Christus wiederkommen müssen. Denn so ist die Reihenfolge gemäss Matth 24,15.21.29.30. Aber die Geschichte verlief nicht so. Natürlich gab es im und nach dem Jüdischen Krieg viel «Trübsal», aber das konnten nicht all jene schrecklichen und globalen Phänomene sein, die gemäss der Bibel zu dieser finale Trübsalszeit, der Endzeit gehören (z.B. Offb 13). Und Jesus kam auch nicht nach dem Jüdischen Krieg. Leider will man es einfach nicht wahrhaben, dass es echte biblische Prophetie gibt, die sich eindeutig auf die Zukunft vor uns bezieht.

Die Routenbeschreibung – wie ich es einleitend nannte – und ihre Reihenfolgen und Ordnungen sind innerhalb der Endzeitrede von Jesus klar ersichtlich:

2. Lukas schrieb in Luk 21,20-24 auf, dass Jesus von einem eindeutig lokalen Ereignis sprach: Der Zerstörung des Tempels in Jerusalem, der Flucht in die Berge für jene, die in Judäa wohnen und dass Jerusalem ab dann von den Heiden zertreten wird. All das muss der Jüdische Krieg gewesen sein, denn der Bibeltext beschreibt ein lokaleres Kriegsereignis in Israel. Mehr dazu siehe Beitrag 20 in diesem Blog.

3. Dann bieten Matthäus, Markus und Lukas anhand der Endzeitrede von Jesus einen Überblick über die Zeit ab damals bis ans Ende der Zeit. Matthäus betont dieses Ende in Matth 24,14 am markantesten: «… dann wird das Ende kommen». In diesem zeitlichen Überblick bis ans Ende der Zeit sprach Jesus von einigen markante Zeichen (= «die Zeichen der Zeit»). Das sind Merkmale, auf die es besonders zu achten gelte. Mitten im Aufzählen dieser Zeichen kommt dann in Matth 24,8 noch der Hinwies, dass sich zum Ende hin alle diese Zeichen wie Wehen in ihrer Härte und Häufigkeit zuspitzen werden. Mehr dazu siehe Beitrag 21 in diesem Blog.

4. Danach macht Matthäus in Matth 24,21 den Hinweis, dass das Ende der Zeit mit einer grossen Trübsalszeit abschliessen wird. Eine Zeit, die so schrecklich sein wird, dass sie von Gott bewusst auf sieben Jahre begrenzt und einmalig sein wird. Mehr dazu siehe Beitrag 22 in diesem Blog.

5. Nahtlos an die Schilderung dieser Trübsalszeit folgt gemäss Matth 24,27.28 die Wiederkunft von Jesus Christus. Wiederum nahtlos in dieses Wiederkommen von Jesus Christis integriert und z.T. unmittelbar nachfolgend kommen die kosmischen Elemente ins Taumeln (Matth 24,29). Mehr dazu siehe Beitrag 23 in diesem Blog.




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