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Beitrag 54: Psalm 83 hilft uns Antisemitismus besser zu verstehen

Aktualisiert: 8. März

Dieser Beitrag ist die Fortsetzung von Beitrag 53.

Für Antworten öffnen wir erneut das Bibelbuch. Hier beschreibt Gott immer wieder das, was im Hinter- und Untergrund dessen geschieht, was wir an der Oberfläche sehen. Psalm 83 ist ein Bibeltext, der uns da weiterhilft. Ich zitiere aus Psalm 83 die Verse 2–5:

«Gott, schweig nicht länger! Schau nicht so stumm und tatenlos zu!

Sieh doch, wie deine Feinde toben, wie hoch sie den Kopf tragen, alle, die dich hassen!

Sie haben sich gegen dein Volk verschworen. Heimtückisch schmieden sie Pläne gegen uns, die wir unter deinem Schutz stehen.

Auf, sagen sie, wir löschen Israel aus! Dieses Volk muss verschwinden und sein Name muss vergessen werden!»

 Einige Textbeobachtungen zu diesen Versen:

  1. Es sind gottfeindliche Kräfte, die im Antisemitismus am Werk sind. Hier wird letztlich gegen Gott gekämpft. Gott wird gehasst: «alle, die dich (Gott) hassen!» Im Epheserbrief öffnet uns die Bibel den Schleier etwas mehr, wenn es um solche gottfeindlichen Mächte geht: «Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt» (Eph. 6,12). Es sind letztlich die teuflischen, die diabolischen Chaosmächte, die hinter dem Antisemitismus stehen.

  2. Der Kampf dieser Mächte bündelt sich u.a. gegen jenes Volk, mit dem und durch das sich Gott der Schöpfer uns Menschen zeigen und erklären wollte: gegen das Volk der Juden. Dieses Volk soll ausgelöscht werden: «Auf, sagen sie, wir löschen Israel aus!» – «from the river to the sea». Ich denke, es gibt noch eine dramatische Verknüpfung im historischen Hintergrund dieses Treibens: Der Teufel konnte Jesus Christus nicht vernichtend schlagen mit der Hinrichtung am Kreuz, denn durch die stellvertretende Hinrichtung von Jesus Christus entsteht ein gewaltiger Sieg: Auferstehung, Himmelfahrt und Rettungsangebot von und durch Jesus Christus für uns Menschen. Konnte er diesen Jesus nicht vernichten, so richtet sich seine Vernichtungsstrategie danach immer wieder gegen das Volk der Juden: «Das Heil kommt von den Juden» erklärt Johannes (Joh. 4,22). Das rettende Heilungsangebot Gottes für uns Menschen wurde von Gott mit dem und durch das Volk der Juden offenbart. Exakt dagegen und damit gegen dieses Volk richtet sich der Antisemitismus durch die ganze Geschichte hindurch bis zum heutigen Tag.



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