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Beitrag 65: Der Antichrist – eine reale Person

Aktualisiert: 26. Apr.

Es gibt verschiedene Interpretationen darüber, ob der Antichrist eine böse Geistesmacht, ein System oder eine reale menschliche Person ist. Eine gründliche theologische Untersuchung – bei der die Bibel durch die Bibel erklärt wird – zeigt jedoch, dass der Antichrist alle drei Aspekte umfasst: eine böse Geistesmacht, ein System und eine reale menschliche Person.


Bereits zur Zeit des Apostels Johannes war das Antichristliche wirksam – wie sein erster Brief eindrücklich belegt: «Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind nun schon viele Antichristen gekommen; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist.» (1. Johannes 2,18). Dieser Vers macht deutlich: Das antichristliche Wirken trat bereits im 1. Jahrhundert in Erscheinung. Johannes wusste genau, wovon er sprach. Gleichzeitig weist er prophetisch darauf hin, dass «der Antichrist» noch kommen wird. Diese Formulierung deutet darauf hin, dass sich das Antichristliche zukünftig in einer konkreten Macht – wie wir noch sehen werden, in einer realen Person – verdichten wird. Der Text bestätigt zudem, dass die «Endzeit» gemäß biblischem Verständnis bereits damals begonnen hatte, denn Johannes spricht von seiner Zeit als die Zeit der «letzten Stunde». Dass sich die «letzte Stunde» zum Ende der Zeit hin in ihrer Heftigkeit wie Geburtswehen zunehmend steigern wird, haben wir schon öfters in anderen Bibeltexten festgestellt. Siehe dazu im Buch «Lichter in der Nacht», Band 1, Seite 13, Punkt 4.


Einige Verse später schreibt Johannes in 1. Johannes 2,22: «Wer ist der Lügner – wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet.» Hier wird das Antichristliche noch deutlicher als reale menschliche Person dargestellt: Es wird «der Antichrist» sein, der den Vater und den Sohn leugnen wird.


Eine weitere Stelle finden wir in 1. Johannes 4,3: «Und jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, ist nicht aus Gott; und das ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er kommt, und jetzt ist er schon in der Welt.» Hier spricht Johannes vom «Geist des Antichrists» – also von einer bösen, geistig-geistlichen Macht, die bereits in der damaligen Zeit, plus verdichtet in einer zukünftigen Zeit, wirken wird.

 

2. Johannesbrief, Vers 7, ergänzt unsere bisherigen Beobachtungen, dass das Antichristliche als personifizierte Realität auftreten wird: «Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht bekennen, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Antichrist.»


Diese Texte aus den Johannesbriefen zeigen, dass der Antichrist ein vielschichtiges Phänomen ist: geistig-geistlich, systemisch und personifiziert. Zudem wird deutlich, dass das antichristliche Wirken bereits zur Zeit des Neuen Testaments gegenwärtig war – und dass es bis zur Wiederkunft Christi fortbestehen und sich dort noch heftiger personifizieren (inkarnieren) wird.


Dass sich das Antichristliche am Ende der Zeit in nie dagewesener Weise verdichten und in einer realen Person – als eine Inkarnation des Bösen – offenbaren wird, zeigen unter anderem Offenbarung 13,2 in Verbindung mit Offenbarung 12,9 sowie 2. Thessalonicher 2,9–10 (siehe «Lichter in der Nacht», Band 1, S. 78, Punkt 2 und S. 82, Punkt 6).


Dass diese endzeitliche Gestalt des Antichristen laut Bibel nicht isoliert auftreten wird, sondern im Rahmen eines globalen Systems, beschreibt auch Offenbarung 13,7–9: «… und es wurde ihm (dem Antichrist-Tier) Macht gegeben über jeden Stamm und jedes Volk und jede Sprache und jede Nation. Und alle, die auf der Erde wohnen, werden ihn anbeten, jeder, dessen Name nicht geschrieben ist im Buch des Lebens des geschlachteten Lammes (Jesus Christus). Wenn jemand ein Ohr hat, so höre er!»


Weitere Bibelstellen, die uns lehren, dass sich am Ende der Zeit das teuflisch Böse in einer realen menschlichen Gestalt manifestieren wird:

  • Daniel 7,8.20: Ein kommender Herrscher mit übernatürlicher Anmaßung (siehe «Lichter in der Nacht», Band 2, S. 50, Punkt 2.1.2)

  • 2. Thessalonicher 2,3–4: «Der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, der sich widersetzt und sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst für Gott ausgibt» (vgl. auch 2. Thessalonicher 2,8–9: das Wirken in der Kraft Satans)

  • Offenbarung 13,18: Die Zahl des Antichristen ist «die Zahl eines Menschen» (siehe «Lichter in der Nacht», Band 1, S. 98, Punkt 14.3.7 bis 16)


Die Bibel macht somit unmissverständlich deutlich: Der Antichrist ist nicht nur ein rein geistig-geistlicher Einfluss, ein abstraktes Prinzip, ein ideologisches System – er ist all das gleichzeitig. Zudem wird sich all das in einer realen Person verkörpern (inkarnieren). Am Ende der Zeit wird er als reale historische Gestalt auftreten – mit weltumspannender Macht, satanischer Vollmacht und mit einer Schlüsselrolle im finalen Geschehen.


Dieser Blogbeitrag ist inhaltlich eng verknüpft mit den Beiträgen 66-68. Ich gehe zu Beitrag 66

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