top of page

Beitrag 69: Gott setzt Könige ein und ab – und die Tyrannen?

ree

Dieser Beitrag 69 wird inhaltlich ergänzt durch die Beiträge 70 und 71.


Die Bibel bezeugt klar: Gott ist souverän. Er bestimmt Zeiten und Fristen, erhebt und erniedrigt Herrscher – so heißt es in Daniel 2,21: «… Gott setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen Weisheit und Erkenntnis den Einsichtigen.» Diese Aussage vermittelt ein starkes Bild göttlicher Souveränität. Auch Jesus bestätigt das in Johannes 19,11 gegenüber Pilatus: «Du hättest keinerlei Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre …»

Doch wie lässt sich dieser Gedanke mit dem offensichtlichen Versagen mancher Regenten vereinbaren? Wie passt er zu Diktatoren, Despoten und Autokraten – nicht nur in der Geschichte, sondern auch in unserer Gegenwart? Gerade heute erleben wir zunehmend ein beunruhigendes Comeback autoritärer Führung mitten im globalen Ringen um Macht und Vorherrschaft. Und es sind nicht nur Randfiguren, sondern führende Persönlichkeiten der großen Nationen. Diese Realität wirft herausfordernde Fragen auf: Wie kann ein Gott, der Könige einsetzt und absetzt, solche Entwicklungen zulassen? Welche Rolle spielen dabei menschliche Verantwortung und geistliche Einsicht?

Diese berechtigten – und durchaus beunruhigenden – Fragen verdienen eine differenzierte biblische Betrachtung. Denn so kraftvoll die Aussagen in Daniel 2,21 («Gott setzt Könige ab und setzt Könige ein») und Johannes 19,11 («Du hättest keinerlei Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre») sind, sie dürfen nicht isoliert verstanden werden. Isoliert von anderen Bibeltexten. Bekanntlich sagt ein einzelnes Puzzleteil oft nicht genau, was es abbilden soll, sondern erst zusammen mit den dazu ergänzenden Puzzleteilen erkennen wir das ganze Bild.

Deshalb werde ich den beiden Bibeltexten – Daniel 2,21 und Johannes 19,11 – in Blogbeitrag 70 fünf «ABER» ergänzend beiseite stellen. Diese ABER sollen kein Widersprechen andeuten, sondern die biblische Sicht auf Macht und Autorität vertiefen und erweitern. Sie helfen uns, Gottes Handeln in der Geschichte nicht eindimensional zu deuten – und bewahren uns vor falschen Vereinfachungen, die gerade angesichts tyrannischer und korrupter Regierungen irritierend oder gar irreführend sind. Diese 5 ABER sollen zeigen: Die Bibel kennt Gottes Souveränität – aber auch menschliches Versagen, eigenmächtiges Handeln, dämonische Einflüsse und den Mahnruf zu einer dienenden Leiterschaft.

Übrigens sind die beiden Texte aus – Daniel 2,21 und Johannes 19,11 – bloß Stellvertreter für ca. 10 weitre Texte, die ähnliche Aussagen machen.

Fortsetzung: Beitrag 70 und Beitrag 71.

Comments


bottom of page