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Beitrag 17: Warum stellten die Jünger diese Fragen? (Endzeitrede von Jesus, Teil 2)

Aktualisiert: 26. Jan.


Dieser Beitrag ist die Fortsetzung von Beitrag 16:


Warum kamen die Jünger exakt auf diese drei Fragen, welche in Matth 24,3 aufgelistet sind (und ich in Beitrag 16 aufgegriffen habe)?

Der Auslöser für die 1. Frage: «Wann wird dieser Tempel zerstört werden?». Dass die Jünger gegenüber Jesus diese Frage stellten, ist simpel: Jesus prophezeite ihnen in Matth 23,38 und in Matth 24,2: «Hier wird kein Stein auf dem anderen bleiben». Und er meinte damit den gewaltigen Tempel vor ihren Augen auf dem Tempelberg. Dieser ist vom Ölberg aus bestens zu sehen. Nun wollten die Jünger verständlicherweise wissen, wann denn diese entsetzliche Katastrophe eintreffen wird.

Der Auslöser für die 2. Frage: «Welches wird das Zeichen deines Wiederkommens sein?». Auch diese Frage der Jünger ist eine Reaktion auf Jesu Aussage in Matth 23,39: «…Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: ‹Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!›». Will heissen: Jesus selber deutet damit schon vor seiner Kreuzigung an, dass er nach der Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt wiederkommen wird und dass ihn die an Jesus glaubenden Juden zukünftig einmal mit «Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!» willkommen heissen werden. Woraufhin die Jünger sofort fragten, was denn die Zeichen sein werden, die auf diese Zeit seines Wiederkommens hinweisen werden.

Der Auslöser für die 3. Frage: «Was wird das Zeichen des Endes der Weltzeit sein?». Die damaligen engsten Freunde rund um Jesus – die Jünger – hörten Jesus oft zu. Er unterrichtete sie gründlich. Dadurch kannten sie auch das Alte Testament. Aus diesen alten Texten wussten sie, dass z.B. in Sach 12,10 steht: «… und sie werden auf mich (auf Jesus, den wiederkommenden Messias) blicken, den sie durchbohrt (gekreuzigt) haben …». Ergänzend dazu konnten sie in Sach 14,4 lesen: «Und an jenem Tag werden seine Füße (die Füße des wiederkommenden Messias Jesus) auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem liegt nach Osten hin.» Der Prophet Sacharja sagte damit ca. um 600 v. Chr.: Es kommt tatsächlich in ferner Zukunft der Zeitpunkt, an dem die an Jesus glaubenden Juden rufen werden, «Gepriesen sei der Messias (Jesus Christus), der da kommt im Namen des Herrn!». Und die Jünger wussten, was der Meister sagt, wird exakt so eintreffen. Das hatten sie nun während ca. 3 Jahren erlebt, als sie mit ihm durchs Land zogen. Sie wussten: Es wird exakt so kommen, wie hier in Matth 23,39 von Jesus vorausgesagt: Es kommt die Zeit, da werden wir ihn erneut preisen. Aber Sach 12 und Sach 14 reden von Ereignissen am Ende der Zeit. Auch das wussten die bibelunterrichteten Jünger. Dieses Wiederkommen von Jesus wird in den Sacharja-Texten als Teil eines globalen Geschehens beschrieben, welches sich am Ende der Zeit ereignen wird. An der Nahtstelle zwischen dem Ende der Jetzt-Zeit und dem Neuanfang der Zeit danach. Auch die Texte des Propheten Hosea kannten die Jünger. Auch dieser Prophet platziert in Hos 3,4.5 dieses ergreifende Bejubeln des wiederkommenden Messias Jesus «am Ende der Tage». Deshalb fragen die Jünger, «Was wird das Zeichen des Endes der Weltzeit sein?», da das Wiederkommen ihres Meisters und das Ende der Zeit zusammenfallen werden.

Wir lernen aus diesen Erklärungen, dass Jesus seinen Jüngern in seiner «Endzeitrede» einen Leitfaden für die Zukunft geben will: einen hoffnungsvollen Ausblick bis ans Ende der Zeit und dem Neuanfang danach. Er will ihnen das grosse Bild zeigen, damit sie an den tausend kleinen und hässlichen Bildern des Leidens nicht zerbrechen.

Exakt denselben hoffnungsvollen Ausblick erlebten die Jünger nochmals bei seiner Himmelfahrt: «Und als sie (die Jünger) gespannt zum Himmel schauten, wie er (Jesus Christus) auffuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern bei ihnen, die sprachen: ‹Ihr Männer von Galiläa (ihr Jesusjünger), was steht ihr und seht hinauf zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird so (wieder)kommen, wie ihr ihn habt hingehen sehen in den Himmel›» (Apg 1,10.11).

Und Johannes wiederholt in Offb 1,7.8 dasselbe: «Siehe, er (Jesus Christus) kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen (gekreuzigt) haben, und wehklagen werden seinetwegen alle Stämme der Erde. Ja, Amen. ‹Ich bin das Alpha und das Omega›, spricht der Herr, Gott, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.»


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