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Beitrag 35: Der bisher umfassendste Terroranschlag in Israel

Aktualisiert: 20. Okt. 2023


Klagen an der Klagemauer in Jerusalem

Es war letzten Samstag (07.10.2023), als die palästinensische Terrororganisation Hamas Israel mit einem über zwei Jahre vorbereiteten Anschlag überfiel. Bisheriges Ergebnis: bis 1300 ermordete Juden, über 200 in Gaza festgehaltene Geiseln, viele Tote auch auf palästinensischer Seite und viele offene Fragen, wie so was möglich wurde. Ich verzichte auf weitere Berichterstattung, da die öffentlichen Medien dies genügend tun, und wende mich den Überlegungen aus biblisch-prophetischer Sicht bezüglich dieses schrecklichen Grauens zu:


1. Dass man dieses dramatische Ereignis mit Superlativen kommentiert («der grösste, schlimmste, überraschendste … Anschlag»), passt zu den biblischen Formulierungen, dass sich das Zeitgeschehen zum Ende hin in seiner Grausamkeit (leider!!) steigert (siehe «Lichter in der Nacht», Teil 1, Seite 139).


2. Ist das nun der Hesekiel 38/39-Krieg? Diese Frage wurde mir nun mehrmals gestellt. Meine Antwort: Was aktuell geschieht, ist NICHT dieser Hes 38/39-Krieg, aber kann dahinführen. Die Konturen von Hes 38/39 werden immer konkreter: Die Hamas (im Gaza) und die Hisbollah (im Südteil vom Libanon) sind reine Marionetten vom Iran. Die politische Versammlung in Teheran (Iran) jubelte dann auch nach dem Anschlag letzten Samstag. Iran = Persien. Und Persien ist einer der engsten Verbündeten im Hes 38/39-Krieg (siehe Hes 38,5). Iran hat das erklärte Ziel, Israel zu vernichten. Zudem spielt im Hintergrund Russland mit: Sie bezeichnen die Hamas bis heut nicht als Terrororganisation, haben viele von ihnen als Kämpfer ausgebildet, empfingen noch vor wenigen Monaten (im März 2023) eine Delegation der Hamas in Moskau. Magog, das führende Volk im prophetisch skizzierten Krieg in Hes 38/39, bevölkerte zurzeit der Niederschrift des Hesekielbuchs das heutige Russland. Insofern ist es berechtigt, die «Macht aus dem Norden» aktuell mit dem heutigen Russland zu identifizieren. Mehr zu diesem in der Bibel über zwei Kapitel ausführlich beschriebenen und von Hesekiel ans «Ende der Zeit» platzierten Krieges siehe mein Blog-Beitrag Nr 8.


3. Ein weiterer Gedanke zu Hes 38/39 und dem Geschehen am letzten Samstag: In Hes 38,11 gibt es den Hinweis, dass zurzeit dieses zukünftigen Krieges Israel «sicher wohnt», «ohne Mauern und Riegel». Schon lange und viel wurde dieser Vers diskutiert, um ihn zu verstehen, da Israel Mauern und Zäune hat und weiter ausbaut. Ich denke, der Hinweis in diesem Hesekieltext, dass sich Israel «anscheinend» sicher fühlt hinter «anscheinend» sicheren Mauern und Rigel, könnte durch das Geschehen letzten Samstag besser verstanden werden.


4. Wie ich im Blog-Beitrag Nr 32 schon geschrieben habe, schwächte sich Israel in den vergangenen Monaten zunehmend durch den Streit rund um die Justizreform. Die Israelis separierten sich immer mehr in zwei extreme Lager am linken und rechten Rand. Die Feinde merkten das, interpretierten dies als ihre Chance … und griffen an. Aktuell ist die gesamte israelische Gesellschaft wieder beeindruckend zusammengerückt. Man hilft und tröstet sich gegenseitig – egal welchem Lager man noch vor einer Woche angehörte. Aber wir lernen daraus, wie gefährlich es auch für eine der stärksten Armeen der Welt ist, wenn sie nicht ganz wach ist. Leider wird es biblisch-prophetisch angekündigt, dass weitere Kriege folgen, in denen Israel zutiefst gedemütigt wird. Siehe dazu den vorhin erwähnten Krieg in Hes 38/39. Oder Kriege wie in Sach 14, Offb 9,13–21 und Offb 16,12–16 erwähnt. Auch ihre Schutzmacht USA wird in diesen Kriegen offensichtlich nicht mehr die alles ausrichtende Weltmacht sein. Vergleiche dazu exakt die so verlaufende und dramatische Selbstzerfleischung und Selbstschwächung der USA: politisch verworren, gefährlich verschuldet, als Gesellschaft gespalten, und Trump könnte mit den Wahlen in rund einem Jahr alles noch verschlimmern.


5. Das alles führt uns zum nächsten Gedanken: Auch für die Juden wurde Gott in Jesus Christus als Messias geboren. Auch sie finden letztlich nur Frieden mit Gott durch Jesus Christus. Beten wir weiter, dass gerade auch im aktuellen Elend viele Israelis den Messias Jesus anrufen und seine Versöhnung durch das Kreuz von Golgatha annehmen. Denn es ist letztlich dieser Jesus Christus – wenn er wiederkommt – der auch für sie eintreten wird, und die globalen antichristlichen Kriegsheere, die gegen Israel aufmarschieren werden, radikal stoppen und sie vernichten wird (siehe «Lichter in der Nacht / Teil 2 ab Seite 91). So birgt auch die aktuelle Not durch diesen Terrorangriff, Chancen, dass das Suchen und Fragen nach dem Messias in Israel weiterwächst.


6. Der Ukrainekrieg ist biblisch-prophetisch beurteilt ein temporäres Phänomen. Moskau hofft jedoch, dass heftige Konflikte andernorts – wie jetzt im Nahen Osten – die Aufmerksamkeit westlicher Staaten auf sich ziehen. Das wiederum – so die Hoffnung Moskaus – wird den Westen von der Unterstützung der Ukraine ablenken. Wenn ich soeben formulierte, dass der Ukrainekrieg ein «temporäres Phänomen» ist, meinte ich nicht, dass er Nebensache ist. Im Gegenteil. Er ist ein enormer Katalysator hin zu neuen Weltordnungen, in denen ganz andere Systeme zunehmend die Welt beherrschen werden. Systeme, Ideologien und Staatsvorstellungen die vom diktatorischen und alles kontrollierenden Geist z.B. chinesischer Prägung durchtränkt sein werden (siehe «Lichter in der Nacht» / Teil 2 ab Seite 48). Der Ukrainekrieg katalysiert neue Bündnisse: siehe Bündnisse wie Russland + Iran + Nordkorea + China +…


7. Was da in Israel passierte und dessen Folgen durch die israelische Vergeltung, wird leider die Weltangst einmal mehr erhöhen. Exakt davon spricht Jesus in Matthäus 24,6–8. Aber er bleibt nicht dort stehen, sondern lenkt den Blick mit aller Kraft auf den Neuanfang hin. Siehe Matthäus 24,29–31. Mit anderen Worten: je dunkler, je näher ist der helle Morgen.

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